Nachwort zum Filmgespräch
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Die Kinder der Utopie – Deutschlandweiter Aktionsabend am 15. Mai 2019
In der von mir besuchten Filmvorstellung wurden einige Personen eingeladen, im Anschluss dem Publikum ihre Sicht auf den Film mitzuteilen. Dies waren Menschen mit Behinderung oder Menschen, die im Bereich schulischer Inklusion arbeiten. Freie Fragen aus dem Publikum waren irgendwie nicht vorgesehen.
Es gab Berichte, wie in den 50er Jahren an Inklusion noch nicht zu denken war und welche Hürden individuell genommen werden mussten. Über das eigene Erleben von Inklusion, das den sozialen Zusammenhalt fördere. Wertschätzende Worte an die talentierte Lehrperson im Film, die es geschafft habe, diesen lang währenden Zusammenhalt zu kreieren. Die Bestätigung, dass man sich nach einer guten Schulzeit beim Übergang zum Berufsleben ins kalte Wasser geworfen fühlte. Als Antwort auf die Frage nach „Erfolgsgeschichten“ aus dem inklusiven Schulbereich, diese Wertung doch besser den einzelnen Schüler:innen zu überlassen.
In diesem Gespräch fehlte mir etwas die differenzierte Betrachtung von Inklusion und tendenziell exklusiven Einrichtungen wie zum Beispiel Behindertenwerkstätten oder Förderschulen. Die hiesige Behindertenwerkstatt wurde im Gespräch – zwar über interne und externe Arbeitsplätze definiert – als Einrichtung vorgestellt, als Ort, an dem sich Betroffene bzw. Eltern ihre Kinder sicher und beruflich vorerst gut aufgehoben einordnen. Die Diskussion um Inklusion vs. Integration und #nixklusion fehlte.
Zwar habe ich wenig Einblick in die konkrete Arbeit der (lokalen) Institutionen und Vereine, bin selbst auch nicht direkt betroffen, aus den Diskussionen im Vorfeld und die über die sozialen Medien geteilten zahlreichen Erfahrungen von MmB, hatte ich etwas mehr diese Richtung erwartet.