„Beziehung vor Erziehung im Alltag“
Tag 4 – Schule, Kindergarten, Alltag
aus der Insta-Challenge #beziehungsalltag
https://www.youtube.com/watch?v=UJKUmcn6YY0
Das Horrorszenario
Kinder, die sich in Schule, Kindergarten oder Alltag treffen, sprechen nicht mehr miteinander und starren nur in ihre technischen Geräte. Das sehen wir ja heute Ü-BER-ALL. Wirklich?
Ich sehe zwei Freundinnen nebeneinander auf der Couch sitzen, in regem Austausch über das Spiel auf dem Tablet, das sie „Auf die Plätze, fertig, los!“ zum gleichen Zeitpunkt versuchen zu starten und gegeneinander anzutreten. Sie haben soeben den Multiplayer-Modus erfunden.
In der Bahn sitzen Kids mit ihren Smartphones nebeneinander und reden kaum. Sie kommen gerade aus der Schule. Vielleicht haben sie schon viel kommuniziert den Tag über und tauschen sich nun schriftlich mit anderen Freunden aus? Sind diese nebeneinander sitzenden Menschen überhaupt eng befreundet?
Die Regeln anderer
In Institutionen gelten Regeln. „Smartphone-Verbot“ (was für ein Wort) im Klassenraum oder auf dem gesamten Gelände. Auch für Eltern, schließlich gehen wir mit positivem Beispiel voran. Eine Regel, die ich im Kindergarten regelmäßig breche, denn die spontanen Spielverabredungen, die von den Kindern aktiv untereinander organisiert werden, wollen auch mit den Eltern abgesprochen sein.
Ich verstehe natürlich vollkommen das praktische Problem, wenn alle Schüler:innen stetig durch Textnachrichten, Videos, Social-Media Inhalte, Telefonate und anderes abgelenkt sind und sich nicht auf die Inhalte der Schule konzentrieren wollen oder können. Dies durch Verbote oder Strafen zu lösen, finde ich dennoch wenig Kompetenz fördernd.
Überhaupt: Medien sind weder zur Belohnung noch zur Strafe geeignet.
Nun gut. Sind wir also auf fremdem Terrain, gilt das Hausrecht der Eigentümer:in. Wir erklären, begründen, respektieren die Grenze. Bei Oma und Opa können wir vielleicht noch ein gutes Wort einlegen.
Und innen drin so?
Wichtig ist zunächst, dass wir uns den inneren Stress bewusst machen, den wir empfinden, wenn die Kids bei strahlendem Sonnenschein lieber vor dem Bildschirm „hocken“.
Für den Anfang ist es gut, immer ganz genau hinzuschauen:
- Ist das Kind momentan wirklich so passiv wie ich glaube?
- Gibt es tatsächlich keine soziale Interaktion? Auch sonst nicht, oder nur nicht im Moment?
- Kann ich der digitalen Situation aktuell positive Aspekte entnehmen?
Ich wäre ja schon beruhigt, wenn mein Kind stets die Möglichkeit hätte, mich anzurufen, wenn es unterwegs zur Schule oder bei Freunden ist. Für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Geräten, in sozialen Situationen, in Fragen, was angemessen scheint und in Medienkompetenz-Angelegenheiten möchte ich ihm begleitend zur Seite stehen.
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